Buchtipps
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Buchpräsentation „Das alte Haus am Rande des Glücks“/ Презентация книги „Старый дом на краю счастья“
29. März 2025: Treffen mit der Autorin Irena Kvasnjevskaja/ Встреча с писательницей Иреной Квасневской
Ирена Квасневская порадовала нас своим хорошим настроением и презентацией своей книги, которую она провела в нашей библиотеке (Leipzig Intercultural Library) 29-го марта. Несмотря на то, что книга расчитана на взрослых читателей и её собственные дети на презентации не присутствовали, среди посетителей собралось несколько семей с детьми. Квасневская опубликовала свой первый автобиографический роман (Старый дом на краю счастья) в 2024 году в серии „True Stories“ издательства Эксмо/ Бомбора. Место для презентации – город Лейпциг – писательница выбрала не только из-за книжной ярмарки, но и по старой доброй памяти – с этим городом она знакома ещё со времени, когда работала здесь волонтёром.
Отправным пунктом истории романа является разыв абьюзивных отношений и вставшая перед героиней необходимость сделать выбор: „бежать или остаться“. Когда ситуация стала невыносимой, она решает бежать – нелёгкий шаг учитывая наличие четырёх детей. Несмотря на серьёзную тематику, книга поражает тем, что написана легко и душевно, в ней перемежаются серьезные и юмористичесие пассажи. Дорога ведёт героиню в эммиграцию, она оседает в небольшом местечке в Польше, где находит новых друзей и свой новый дом.
В разговоре с читателями Ирена Квасневская располагает к себе своей искренностью и добрым отношением к публике. На вопрос о том, как она пишет свои книги, она рассказала, что пользуется исключительно компьютером, но находясь в многочисленных разъездах нередко пишет просто в смартфоне.
Её актуальный писательский проект – это юмористический детектив, с отрывоком из которого мы познакомились на этой встрече. Детектив выйдет в свет в следующем году.
Ещё Ирена Квасневская рассказала о том, что создала писательский клуб во Вроцлаве, в котором начинающие авторы и авторы с успешными публикациями обмениваются своими творческими идеями, зачитывают и предлагают на обсуждение свои тексты. Такой клуб она хотела бы основать и в Лейпциге, в нашей (по её словам) уютной библиотеке. Желающие поучавствовать в нём могут уже сейчас писать нам на наш электронный адрес: info@bunte-buechothek.de.
Gut gelaunt erscheint Irena Kvasnjevskaja (Ирена Квасневская) zur Lesung in der Leipzig Intercultural Library. Für die Buchvorstellung hat sie keines ihrer Kinder mitgebracht, im Publikum der Kinderbibliothek haben sich aber einige Eltern mit ihren Kindern eingefunden. Kvasnjevskaja veröffentlichte 2024 ihren autobiografischen Debutroman „Das alte Haus am Rande des Glücks“ (Старый дом на краю счастья) in der Reihe „True Stories“ bei БОМБОРА. An Leipzig hat sie gute Erinnerungen durch ihre frühere Tätigkeit als Freiwillige in einem Projekt des Eine Welt e.V.
Am Anfang des vorgestellten Buches steht eine in Gewalt scheiternde Beziehung und die Frage „gehen oder bleiben“. Als das Leid allzu groß wird, entscheidet sie sich dafür zu gehen – mit vier Kindern kein leichter Entschluss. Das Buch ist trotz dieser ernsten Ausgangslage und der schwierigen Wege, die das Leben manchmal nimmt dennoch leicht geschrieben, manchmal ernst, manchmal humorvoll – und immer sympathisch. Ihr Weg führt sie als Migrantin nach Polen, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt.
Im Gespräch mit dem Publikum überzeugt ihre offene und freundliche Art. Auf die Frage, ob sie den Computer nutzt oder von Hand schreibt, erfahren die Zuhörer, dass sie den Laptop bevorzugt, aber wenn es die Situation unterwegs erfordert auch mal zum Smartphone greift. Ihr aktuelles Projekt stellt sie ebenfalls vor: wir hören einen Abschnitt aus ihrem neuen Buch, einer Detektivgeschichte. Sehr wahrscheinlich erscheint es im kommenden Jahr.
Irena Kvasnjevskaja lebt in der Nähe von Wroclav (Polen), wo sie auch einen monatlichen Club zum Einstieg ins Schreiben von Büchern leitet. Einen solchen Club ins Leben zu rufen und monatlich zu begleiten könnte sie sich auch für Leipzig vorstellen, unsere Bibliothek würde dafür als Ort zur Verfügung stehen. Interessent*innen können sich gern an uns wenden: info@bunte-buechothek.de
Rezension: Christian Räsack/ Alexandra Räsack
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Hans Sande: Er du blind i dag, Elise
Hans Sande (Autor) und Åshild Irgens (Illustratorin), 59 Seiten, Norwegisch, 2009.
Elise ist frustriert, niemand möchte mit ihr Opa besuchen! Auch ihr Vater nicht, der möchte am liebsten nur im Garten arbeiten und gar nicht reden, aber vor allem nicht über ihren Opa. Also macht sie sich alleine auf den Weg. Als sie endlich ankommt, steht sie auf einem Friedhof. Denn Elises Opa ist gestorben und sie vermisst ihn sehr. Vor allem ist sie traurig, dass ihr Vater nicht mit zum Friedhof kommt, denn sie möchte ihrem Opa am liebsten jeden Tag etwas erzählen. Wieder zu Hause nimmt Elise ihren Mut zusammen und fragt ihren Vater, warum er nie über ihn sprechen möchte oder zum Friedhof geht. Dabei stellt sie fest, dass die Beziehung ihres Vaters zu ihrem Opa kompliziert war und nicht alles schon immer so schön war wie Elise dachte. Doch auch ihr Vater stellt fest, dass Elise ganz allein mit ihrer Trauer war und ihren Opa sehr vermisst.In der bewegenden Geschichte wird das Thema Verlust und komplexere Familien-Dynamiken kindgerecht aufgearbeitet.
Rezension: Anna Bretthauer/ Maryna Klimova
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Myriam Dahlmann und Nicolas Digard: Leina and the Lord of the Toadstools
Myriam Dahlmann und Nicolas Digard (Autor*innen) / Júlia Sarda (Illustratorin), 48 Seiten, Englisch, 2022.
Es wird die Geschichte der Fährfrau Leina erzählt, die sich nach dem Verschwinden ihres Freundes Oren auf die Suche nach ihm in den gefürchteten Wald begibt. Leina ist die einzige Person mit einem Boot in ihrem Dorf. Obwohl sie nicht gerne mit den Dorfbewohner*innen spricht, bringt sie sie dennoch gewissenhaft jeden Tag über den Fluss zu dem gegenüberliegenden Wald. Dort fällen sie Bäume, doch zugleich fürchten sie sich vor dem Wald – immer wieder verschwinden Menschen und kehren nicht zurück. Ist der Wald etwa verflucht?Eines Tages ereilt dieses Schicksal auch Oren, einen Freund von Leina. Auf ihrer Suche begegnet sie der Kröte „Lord of the Toadstools“. Die Dorfbewohner*innen lehnen ihn ab und demütigen ihn, nur weil er eine Kröte ist. Doch Leina fährt auch ihn über den Fluss und nimmt seine Einladung an, ihn nach Hause zu begleiten. Dort entdeckt sie sein dunkles Geheimnis: Ist er für das Verschwinden der Menschen verantwortlich? Warum ist er so wütend auf die Menschen, die jeden Tag in seinen Wald kommen?
Die wunderschönen Illustrationen entführen die Leserinnen in eine märchenhafte Geschichte. Es zeigt ohne erhobenen Zeigefinger, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit der Natur, den Tieren und den Rohstoffen ist. Der rücksichtslose Umgang mit der Natur wird hinterfragt, während Empathie und Toleranz im Mittelpunkt stehen. Die Geschichte regt dazu an, über das Verhältnis der Menschen zur Natur nachzudenken und darüber mit Kindern ins Gespräch zu kommen.
Rezension: Anna Bretthauer/ Jasmin Mäder
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Сказки народов России
М. Ватагина (Herausgeber)/ Александр В. Коковкин (Illustrator), 368 Seiten, Russisch Eine gut illustrierte und umfangreiche Sammlung von Märchen und Geschichten aus den vielen darunter auch kleineren Kulturen, die in Russland leben. Das Buch gibt einen sehr vielfältigen Einblick in ihre häufig mündlich tradierte Erzählkunst. Jede Ethnie lebt unter ihren eigenen Bedingungen und pflegt ihre eigenen Märchen und Legenden, die ein spezifisches Bild der Welt widerspiegeln. Und doch finden sich gemeinsame Werte: Sie alle verherrlichen die fleißigen, freundlichen, einfallsreichen und mutigen Held*innen – und beklagen die bösen, gierigen und faulen.
Signatur: RUS WAT, Sprache: Russisch
Text: Christian Räsack/ Maryna Klimova -
علماء صنعوا الحضارة الحسن بن الهيثم / Wissenschaftler, die die Zivilisation schufen: Ibn al-Haytham
Die Geschichte aus dem Buch „Wissenschaftler, die die Zivilisation schufen“ erzählt vom Leben und den Errungenschaften des großen Wissenschaftlers. Ibn al-Haytham verließ Basra, nachdem er sich weigerte, den Bau eines Palastes zu beaufsichtigen, was den Zorn des Herrschers erregte und ihn zur Flucht zwang. In Bagdad hatte er mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, die ihn daran hinderten, sich vollständig seiner Arbeit zu widmen. Später fand er Zuflucht in der Levante bei einem wissenschaftsfreundlichen Fürsten, der seine Fähigkeiten schätzte und ihn unterstützte. Schließlich wurde er nach Ägypten geschickt, um das Problem der Nilüberschwemmungen zu lösen, was ihm dank seines brillanten Ingenieurwissens erfolgreich gelang.
Das Buch hat wenige Illustrationen und ist für Kinder ab dem Alter von 10 Jahren zu empfehlen.
Sprache: Arabisch
Weitere Empfehlungen im Bibliotheksbestand, die arabische Wissenschaftler portraitieren:
The Amazing Travel of Iban Battuta (Die erstaunlichen Reisen von Ibn Battuta) von Fatima Sharafeddine
The Amazing Discoveries of Ibn Sina (Die erstaunlichen Entdeckungen von Ibn Sina)
Text: Mohammad Al-Twaissi/ Christian Räsack
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De cómo se perdió y recuperó el maíz. Tu‘ til o bit‘ il-a tup‘ te ixim sok te tut‘ il o bit‘ il cha‘ jajch te ixime.
Ignacio Plá (Autor)/ Jazmín Velasco (Illustrationen), 22 Seiten, La Caja de Cerillos, México 2013
Multitalent Ignacio Plá (Ethnologe, Dramatiker, Kulturmanager, Autor) erzählt für Kinder die Legende aus der Kultur der Maya nach, die über den Weg der Menschen zum Maisanbau reflektiert. Vor Zeiten versteckten die Götter den Mais und Menschen kümmerten sich nicht um Getreide, suchten aber nach Essbarem. Die Menschen fragten sich, was sie und was ihre Tiere essen sollten. Aus dieser Besorgnis heraus wendeten sie sich an verschiedene Tiere und baten um Hilfe dabei, die Saat zu bergen und die heilige Speise zu retten.
Das Buch wurde von Jazmín Velasco mit wunderbaren Holzschnitt-Collage-Techniken gestaltet und ist zweisprachig Spanisch und Tzeltal abgefasst. Die Maya-Sprache Tzeltal wird im Norden des mexikanischen Bundesstaats Chiapas gesprochen und ist dort weiter verbreitet als Spanisch.Rezension: Christian Räsack/ Karen Saavedra
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Michaeleen Doucleff: Hunt, Gather, Parent (2022)
Ratgeber für Erziehung gibt es sehr viele. Michaeleen Doucleff kennt so einige davon, hat sich aber auch kritisch deren Quellen angeschaut und im Praxistest sowie im Austausch mit Psychologen und anderen Experten erfahren, dass diese nicht immer wissenschaftlich belastbar sind. Ihre Recherchen zum Thema führten Doucleff zu indigenen Eltern in Tansania, auf Yucatan und bei den Inuit im arktischen Kreis, wo sie angeregt wurde, neueres westliches Wissen über das Thema kritisch zu hinterfragen. Weltweit gesehen und auch im historischen Vergleich sind Erziehungsstile, wie sie in Europa und Nordamerika üblich sind eine „seltsame“ Ausnahme, deren Grundannahmen über Menschen durchaus nicht universell, sondern kulturell eingefärbt sind.
(Vielen Dank an Dr. Muruchi Poma für den spannenden Lektüretipp!)
Text: Karen Saavedra/ Christian Räsack
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Louis Ier, Roi des moutons von Olivier Tallec
,,Louis Ier, Roi des moutons’’ ist ein Buch von Olivier Tallec, das auf Französisch und Arabisch geschrieben ist.
In diesem Buch erzählt er uns die Geschichte von Louis dem Schaf, das dank des Windes zum König wurde.
Louis stellt sich sein neues Leben vor, aber nichts wird so geschehen, wie er es sich vorgestellt hat.
Das Buch gibt es in der Arabisch-Französischen Originalausgabe bei uns in der Bibliothek. Kommt vorbei und leiht es Euch aus!
Text: Fanny Arias/ Jasmin Mäder
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Herr Niemand und die weiße Finsternis von Dora Kaprálová
In diesem Monat stellen wir ein Buch vor, das bereits in deutscher Übersetzung vorliegt: Pan Nikdo a bílá tma von Dora Kaprálová erzählt in einer Grusel-Miniatur für Kinder ab 8, wie zwei Mädchen und ihre Mutter nach einem eigentlich wunderschönen Herbsttags-Ausflug nach Haus kommen. Dort muss sich die Familie mit einer sich ausbreitenden Angst und Hoffnungslosigkeit auseinandersetzen, als der Vater ohne Erklärung oder erreichbar zu sein lange nicht nach Haus kommt. Im Kinderbuch werden die genannten Gefühle personifiziert und setzen sich mitten in die Runde am Küchentisch: nun müssen sich die Mädchen und ihre Mutter damit auseinandersetzen. Ängste sorgen dafür, dass das Unwetter draußen als viel heftiger wahrgenommen wird. Und versucht man sich nicht auch zu belügen, wenn man Angst empfindet?
Autorin, Illustratorin und Übersetzerin offenbaren nach der Geschichte auch, wovor sie sich fürchten. Illustriert wurde das Buch mit passenden Aquarellen von Darja Čančíková und ins Deutsche übersetzt von Nataša von Kopp unter dem Titel Herr Niemand und die weiße Finsternis.
Das Buch gibt es in unserer Bibliothek auf Deutsch und bald auf Tschechisch.
ISBN: 978-3-9819984-9-8
Text: Alisa Grunert/ Jasmin Mäder
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Anunturi Hazlii Pentru Adulti Si Copii von Ionela Hadîircǎ
Ionela Hadirca erzählt in „Anunturi Hazlii Pentru Adulti Si Copii“ wie die Hauptfigur des Buches eines Tages einen Zettel im Park mit einer Anzeige bemerkt. Da dieser völlig ungewöhnlich und in seltsamen Buchstaben geschrieben war, konnte sie ihn kaum entziffern. Von diesem Zeitpunkt an, begann die sie jedoch auf jedes Detail zu achten und fand auf einmal überall solche Anzeigen. Schließlich machte sie es sich zur Aufgabe, die Anzeigen entziffern und veröffentlichen. Vielleicht werden die Leser*innen dieses Buches zukünftig die Fehler, Farben und die Schneckenrufer besser erkennen! Mit Illustrationen von Irina Dobrescu.
Das Buch gibt es in der rumänischen Originalausgabe bei uns in der Bibliothek.
ISBN: 978-9975866804
Text: Alisa Grunert